Ordo Virtutum
Schreibe, was Du siehst und hörst
Mit diesen Worten leitet Hildegard von Bingen ihre erste große Visionsschrift Scivias (»Wisse die Wege«, 1140-1150) ein. In diesem Visions- und Auditionskontext findet sich auch eine erste, kürzere Fassung ihres Mysterienspiels "Ordo Virtutum".
Hier treten die Gotteskräfte nicht als einzelne Personen wie in der späteren Fassung auf, sondern begegnen der Seele als Kollektiv, als Summe der von Gott gewirkten guten Kräfte im Menschen.
Die Melodien entstammen dem so genannten Rupertsberger Riesenkodex. Sie fußen in ihrer Gestaltung zwar auf dem Gregorianischen Choral, entwickeln aber, wie dies im ganzen Schaffen Hildegards zu beobachten ist, eine charakteristische Eigenständigkeit.
Für die Realisierung wurde und unter Anleitung des italienischen Choreographen Enrico Masseroli eine spezielle Gesten-Sprache entwickelt, die auf der jahrhundertelangen Tradition der klösterlichen Gebärdensprache beruht.
Programm:
Ordo Virtutum nach der Fassung in Scivias
8 Sängerinnen/Darstellerinnen, Fiedel, Harfe, Flöte
Größerer Kirchenraum, Platzbedarf minimal 6 x 6m
Aufführungen
- Via Mediaeval (2005)
- San Diego (2001)
- Los Angeles (2001)
- Santa Monica (2001)
- Ulm (2001)
„What a marvelous concert! What an honor and a pleasure to have you all at the church!.„
Pamela Rintoul, Santa Monica/Los Angeles (2001)