Marienklage
Die Wolfenbütteler Marienklage
nimmt unter den Marienklage, jenen deutschsprachigen Geistlichen Spielen des Spätmittelalters, die die Klage Mariens beim Kreuzestod Jesu am Karfreitag szenisch-musikalisch ausgestalten, eine besondere Stellung ein:
In ihr wird vor allem die Stellung Mariens als „Mutter der Barmherzigkeit“ sowie die Rolle des Johannes (Johannesminne) ausgestaltet; außerdem treten als Besonderheiten die Figuren Petrus, Nikodemus und Joseph auf.
Für unsere Aufführung wurde die Handschrift der Marienklage, die sich heute in der Herzog August-Bibliothek in Wolfenbüttel befindet, neu transkribiert. Ursprünglicher Aufführungsort war vermutlich Braunschweig.
Die szenische Wiederaufführung der Klage ist das Ergebnis einer intensiven Beschäftigung des Ensembles mit den mittelalterlichen Spieltraditionen Europas.
Die Premiere fand 1999 in der Krypta des Doms zu Speyer mit der legendären Andrea von Ramm in der Hauptrolle der Mutter Maria statt.
Bei weiteren Aufführungen übernahmen Anne Azéma, Maria Jonas und Sabine Lutzenberger diese Rolle.
Eine Auffürhungsvariante interpoliert Ausschnitte aus Pendereckis „Stabat mater“.
Programm:
Wolfenbütteler Marienklage
Ausschnitte aus Krzysztof Pendereckis „Stabat mater“ (1962)
8 SängerInnen/DarstellerInnen, Fiedel, Harfe, Flöte
Größerer Kirchenraum, Platzbedarf minimal 6 x 6m
Aufführungen
- St. Ägidien, Braunschweig (2015)
- Hauptkirche Beatae Mariae Virginis, Wolfenbüttel (2012)
- Trigonale Klagenfurt, Tanzenberg (2011)
- Via Mediaeval, Otterberg (2010)
- Maulbronner Klosterkonzerte (2002)
- Hohenloher Kultursommer(2001)
- Musiktage Dom zu Speyer (1999)
„Szenische Gestaltung und Gestik zeigen eine ebenso intensvie Schulung und Erfahrung wie die Einfühlung in den liturgischen Ablauf. Die Qualität der Aufführung war über jede Kritik erhaben … Stets überzeugte die stimmliche Reinkultur, die minutiöse Präzision der Abläufe … vor allem die Gestaltungskraft.„
Die Rheinpfalz, 05.10.2010