Insula et Eremus
Musik des Mittelalters aus den Klöstern Reichenau und St. Gallen
Die Klöster Reichenau und St. Gallen bildeten seit ihrer Gründung im frühen Mittelalter eine Wiege europäischer Kultur- und Musikgeschichte. In beiden Klöstern wurde neben den Wissenschaften und den Künsten auch besonders der liturgische Gesang gepflegt und in Handschriften festgehalten.
Als eine der berühmtesten Figuren des Klosters Reichenau erscheint Hermannus Contractus/der Lahme (1013-1054), der, bewandert in allen Wissenschaften, das „Wunder des Jahrhunderts“ genannt wurde. Neben musiktheoretischen Werken verfasste er auch wohl im Auftrag Gesänge zu Ehren von Heiligen aus dem süddeutschen Raum für das Stundengebt. Die bisher verschollenen Gesänge für die Heiligen Gordianus und Epimachus für Kempten wurden kürzlich von Stefan Morent wiederentdeckt und erklingen zum ersten Mal seit fast 1000 Jahren wieder.
In St. Gallen, das sich sowohl in Gebetsverbrüderung wie freundschaftlich-produktivem Wettstreit mit dem Inselkloster Reichenau befand, wurden die beiden Gründergestalten, der Eremit Gallus und der Abt Othmar, mit Gesängen an ihren Festtagen bedacht.
Das Programm gibt einen klingenden Überblick über die Musiklandschaft der „Mönche am Bodensee“ (Arno Borst), in Anlehnung an Walter Berschins Studie zur literarischen Landschaft, auf die der Programmtitel anspielt.
Programm:
Auszüge aus den Offizien für die Heiligen Gallus und Othmar
Hermannus Contractus: Officium St. Gordiani et Epimachi
6 Sänger
Mittlere bis große Kirchenräume
Aufführungen
- Internationales Bodenseefestival (2022)
- Gregorianik-Festival Watou (2012)